All Saints High - Der Verlorene von L. J. Shen

 Rexensionsexemplar

All Saints High - Der Verlorene von L. J. Shen

 

  Verlag: LYX-Verlag
Format: Paperback
Preis: 12,90 €
Genre: New Adult
 
 Worum geht es?
 
Es ist immer schon Liebe gewesen. Liebe mit vielen Masken, Umwegen und hässlichen Wahrheiten.
Als Lenora Astalis erfährt, dass Vaughn Spencer eines der begehrten Stipendien für die Kunst-Akademie ihres Vaters  bekommen hat, sieht sie ihre Chance gekommen: Endlich kann sie sich dafür rächen, dass Vaughn ihr an der All Saints High  das Leben zur Hölle gemacht hat. Doch es kommt ganz anders, denn Lenora soll Vaughns Assistentin werden und mit ihm zusammenarbeiten! Je besser sie das Künstler-Genie mit dem eiskalten Blick kennenlernt, desto deutlicher wird, dass sich hinter seiner grausamen Fassade mehr verbirgt als angenommen. Und bald kann Lenora das Prickeln, das sie schon immer in Vaughns Nähe gespürt hat, nicht mehr ignorieren …
 
Gestaltung und Schreibstil
 
Das Cover ist in einem Pastelllila gehalten mit vielen Nuancen ins Blau und Rosa. Also wäre es ein Zusammenspiel aus den bisherigen Covern und dennoch was ganz anders. Ich habe überlegt, warum ausgerechnet lila. Wenn es eine Farbe gibt, die wie für Vaughn und Lenora gemacht würde, dann ist es rot oder schwarz. Aber wenn man an Emilia - Vaughns Mutter denkt und in was für einer Welt sie leben, dann passt es. Hast es nicht auch: Lila ist der letzte Versuch?!
Als Leser lernen wir Lenora und Vaughn bereits in ihr anfänglichen Jugend kennen. Sie sind beide begabte Kinder und gegen an die Carlisl Prep, wegen der Kunst, wo Lenora etwas sie, dass sie nie hätte sehen sollen, wenn es nach Vaughn geht. Das erste Kapitel versetzt uns in diese Zeit zurück.
Die Geschichte wird wechselweise aus der Sicht von Lenora und Vaughn erzählt, was dafür sorgt, dass ich zum ersten Mal, seitdem ich die Reihe begonnen habe, verstehen kann, was in deren Köpfen vor sich geht. Außerdem, was ich persönlich für ein besonderes Extra halte, gibt es jeweils ein Kapitel aus Emilias und Vicious Sicht, den Eltern von Vaughn. Sie sind die Protagonisten aus "Vicious Love", was der Auftaktband der Sinners of Saints Reihe ist. Da ich das Buch bereits kenne, freue ich mich die Geschichte ihres Sohnes zu lesen. Weil ich mich immer wieder gefragt habe, wie Baron "Vicious" Spencer wohl als Vater ist.
Der Schreibstil ist brutal, spannend und imposant. L.J. Shen reiht nicht nur Worte aneinander, sondern fühlt sie mit Leben und Lust. 
Alles endet in einem Epilog, der uns die Zukunft aus beiden Sichten zeigt und eine relevante Charaktere erwähnt, damit auch sie ihr Ende finden.

Charaktere
 
Lenora Astalis kommt aus England, doch wegen ihres Vaters muss sie ihres letztes High School Jahr an die All Saints HIgh in Todos Santos. Nach ihrem Abschluss will sie unbedingt einen der zwei Praktikumsplätze an der Carlisl Prep bekommen, damit ihr Kunstwerk im Tate Modern ausgestellt wird und sie endlich in der Kunstwelt eintreten kann, aber sie hat ihre Rechnung nicht mit Vaughn gemacht, der quasi als Genie dargestellt wird. Sie ist außergewöhnlich, weshalb ich sie auch schnell ins Herz geschlossen habe. Ihre Kreativität, der Mut und ihre Stärke weisen die Unbeugsamkeit ihres Charakters. Denn wenn man genauer hinsieht, dass erkennt mal viel mehr in ihr, als man anfangs in einem Gothic-Girl sehen will. An der High School wird sie von den Biestern  schikaniert und Vaughn treibt ihr Leben aus andere Weise in die Hölle, aber sie zeigt uns, dass sie stark bleibt.
 
Vaughn Spencer ist alles andere als charmant. Der selber sagt von sich, dass er mit einem unersättlichen Zerstörungsdrang auf die Welt gekommen ist. Bereits in den ersten beiden Bänden hat man ihn als Charakter erleben dürfen und ich habe mich immer wieder gefragt, was hinter dieser bösartigen Person steckt. Ich habe es nie begriffen, wie es sein kann, dass zwei Menschen, wie Emilia und Baron so einen Sohn haben können. Natürlich kann man bei seinem Vater erste Schlüsse ziehen, aber durch seine Vergangenheit habe ich immer vermutet, dass er alles besser machen möchte. Und so ist es auch. Vaughn sieht zwar aus wie sein Vater, aber das künstlerische Talent hat er eindeutig von seiner Mutter Emilia. In feinster Arbeit erstellt er aus einem Mamorblock eine Statue. Dennoch ist er anders. Sehr anders, als alle Charakter, die ich bisher kennenlernen durfte.

Meine Meinung
 
Eine Enemies-to-Lovers-Romance, die mich psychisch zerstört hat und anschließend wieder an die Liebe hat glauben lassen. L. J. Shen kann man in keine Schublade packen - sie hat ihre eigene.
Fuck, dass Buch hat mich mitgerissen. Ich habe mich gefragt, wie es sein wird in Vaughns düstere Welt einzutauchen und auch wenn es total dumm ist, dass ich über mache Sachen hinwegsehen konnte, habe ich es am Ende geliebt, wie alle anderen Bücher dieser Reihe.
Das Thema, das in diesem Buch handelt wird, ist meiner Meinung nach extrem wichtig und wird nicht häufig genug zur Sprache gebracht. L. J. hatte den Mut und hat darüber geschrieben, worüber ich sehr dankbar bin, denn es braucht schon Biss sich dem Thema zu nähern.
Zusätzlich werden immer wieder Reverenzen zum englischen Titel "Angry God" gemacht, das ich als persönliches Easter Egg angesehen habe. Denn Vaughn gleicht einem zornigen God. Sein Aussehen öffnet ihm Türen, doch seine Augen und sein Ausdruck, schießen jeden in den Wind. Dass ihn seine Vergangenheit gezeichnet hat und zu dem machte, wer er heute ist. Ein Mensch, der keine Gefühle zulassen will.
Durch die Extra-Kapitel aus Emilias und Vicious Sicht, habe ich gemerkt, wie sehr die beiden ihren Sohn lieben und was sie bereits sind zu tun, um ihn zu beschützen. Man hat das Gefühl die ganze Familie zu verstehen und dass die beiden ein glückliches Leben führen, trotz der Turbulenzen, die sie am Anfang ihrer Beziehung hatten.
Schon bei den ersten beiden Bänden hatte ich Angst, dass es sich um eine Wiederholung der Geschichten handelt. Dass sie da anknüpft, wo wir die Sinners of Saints verlassen hatten, aber auch hier hat sie mir das Gegenteil bewiesen. Vaughn haben seine persönlichen Probleme, die vielleicht auch das ein oder andere Thema aufgreifen, was schon vorher eine ähnliche Rolle gespielt hat, aber hier spielen die Eltern eine ganz andere Rolle. Sie werden zu Nebencharakteren, während die Kinder ins Zentrum rücken.
Lenora und Vaughn sind zwei individuelle Charakter mit ihren eigenen Problemen, trotzdem zeigt mir die Geschichte, dass Liebe heilen kann. Dann man sich in einem anderen Menschen wiederfinden kann, ohne vorher auf der Suche nach dem Glück gewesen zu sein.

Ich gebe dem Buch, weil ich nicht anders kann 5/5 🌟 und wird definitiv eines meiner Jahreshighlights sein. Es ist düster, verstörend und sexy und anfangs hätte ich nie gedacht, dass ich diese Kombination so sehr lieben könnte.

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